Pressestimmen

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nordwest-zeitung 17.01.2025

Butjenter Blinkfüer sucht Verstärkung Dieser Shantychor hat mehr zu bieten als Fischerhemden und Rolling Home

Der Shantychor Butjenter Blinkfüer sucht neue Mitglieder. Mit einer Mischung aus Klassikern und modernen Arrangements will der Chor auch jüngere Menschen ansprechen. Was muss man können?

Die Sänger und Musiker des Shantychors Butjenter Blinkfüer würden sich über neue Mitstreiter freuen.

Sie nennen sich zwar Shantychor, aber so ganz glücklich sind sie mit der Bezeichnung nicht. Die zwei Dutzend Sänger, die sich dem Butjenter Blinkfüer verschworen haben, wollen sich nicht auf die klassische Seemannsliedersparte reduzieren lassen. „Wir haben viel mehr zu bieten als Fischerhemden, Schunkeln und Rolling Home“, sagt Chorleiter Hergen Hasemann. Er gibt seit einem Jahr in der traditionsreichen Gesangsgruppe den Ton an und macht kein Geheimnis aus seinen hohen Ansprüchen. „Wenn ein Chor Bestand haben will, dann muss man an der Qualität arbeiten“, sagt Hergen Hasemann. In dem Punkt sieht er seine Männer auf einem guten Weg. Doch was ihm und dem Vorstand zunehmend Sorgen macht, das sind die Nachwuchsprobleme.

Zukunft sichern

Vorsitzender Enno Rennies, der seit 30 Jahren dabei ist, redet nicht lange um den heißen Brei herum: „Wir brauchen neue Leute, um die Zukunft unseres Chors zu sichern.“

Sein Stellvertreter Rudi Ehlers sieht das genau so. Er erzählt, dass dem Butjenter Blinkfüer zu den besten Zeiten in den Achtzigern gut 50 Aktive angehört hatten. Jetzt sind es nur noch halb so viele.

Das wirkt sich natürlich auf die Besetzung der Stimmen aus. Wenn jemand ausfällt, kann es bei einem Auftritt schnell eng werden. Von der Vierstimmigkeit hat sich der Chor ohnehin verabschiedet – zumindest vorerst.

Hinzukommt der Altersdurchschnitt, der mittlerweile bei etwa 70 Jahren liegt. Dass der Chor nicht nur eine zahlenmäßige Verstärkung, sondern auch eine Auffrischung durch jüngere Mitglieder benötigt, ist allen Beteiligten klar. Daher rührt der Vorstand eifrig die Werbetrommel und hofft, dass der Chor mit seiner neuen Ausrichtung im Repertoire und bei den Konzerten punkten kann.

Ein bisschen Santiano

„Wir wollen uns zeitgemäßer und frischer präsentieren“, steckt Chorleiter Hergen Hasemann die Zielrichtung ab. Natürlich gehören unsterbliche Shantyklassiker wie der „Hamborger Veermaster“ weiterhin zum Programm, aber mit modern arrangierten Liedern und Eigenkompositionen von Hergen Hasemann soll das Butjenter Blinkfüer mehr Schwung und Dynamik bekommen. „Das geht ein bisschen in Richtung Santiano“, sagt der Chorleiter in dem Wissen, dass diese Art von maritimer Musik auch junge Menschen anspricht.

Welche Voraussetzungen muss man erfüllen, um in der Butjenter Truppe mitsingen zu dürfen? Als allererstes Freude an der Musik und an der Gemeinschaft in einem Chor. Notenkenntnisse und ausgefeilte Gesangskünste hingegen sind nicht erforderlich. Vize-Vorsitzender Rudi Ehlers umschreibt es so: „Wer unter der Dusche so passabel singen kann, dass die Nachbarn nicht die Polizei rufen, ist bei uns willkommen.“

Auch für Neubürger

Die Einladung, sich dem Blinkfüer anzuschließen, richtet der Vorstand auch an Neubürger, die zugereist sind und sich in Butjadingen niedergelassen haben. Wer sich angesprochen fühlt, kann sich an Enno Rennies (Telefon 04735/8110030) wenden oder einfach zu einem Übungsabend kommen. Die Chorproben finden immer dienstags von 19 bis 21 Uhr auf Hof Iggewarden statt.

Der Chor Butjenter Blinkfüer ist Anfang der 1980er-Jahre aus dem Männergesangverein Eintracht Burhave hervorgegangen, dessen Anfänge bis in das Jahr 1906 zurückreichen. So gesehen kann das maritime Ensemble in 2026 sein 120-jähriges Bestehen feiern.

Zu dem Chor gehört eine fünfköpfige Sailorband, die mit Akkordeon, Schlagzeug, Gitarre und Bass die instrumentale Begleitung übernimmt. „Neue Musiker sind auch jederzeit willkommen“, betont Hergen Hasemann.

Die Butjenter haben schon eine ganze Reihe von Compact-Discs veröffentlicht und absolvieren etwa 20 Aufritte im Jahr. Die meisten Konzerte gibt der Chor in heimischen Gefilden, aber auch anderswo im Nordwesten sind die Sänger im Einsatz. Als musikalische Botschafter Butjadingens haben sie sich eine große Fangemeinde aufgebaut. Dazu zählen nicht zuletzt die vielen Feriengäste, die beim Urlaub in Butjadingen die Blinkfüer-Musik kennen und lieben gelernt haben. Norbert Hart

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